Hinrich Carstensen. Hamburger Menschen #63 - Kathrynsky's

Freitag, November 28, 2014

Hinrich Carstensen. Hamburger Menschen #63

Heute ist Hinrich an der Reihe mir ein paar Fragen für die Hamburger Menschen zu beantworten und sein Interview ist ein gutes Beispiel, was einen noch erwartet, wenn man mal nachfragt. Ich dachte nämlich, Hinrich ist Photograph, schließlich hab ich ihn bisher meist mit seiner Kamera angetroffen – dieses Interview hat mich eines Besseren belehrt, er hat nämlich "eigentlich" einen ganz anderen Beruf den er jeden Tag ausübt. Was, lest ihr mal selbst nach. Und wenn ihr auch mal mitmachen wollt, oder Menschen kennt, die unbedingt mal vorgestellt werden sollten, schreibt mir doch mal. Vorraussetzung, sie leben in Hamburg. Und nun, Hinrich, leg los, wer bist du?

Da kommt ja gleich zu Beginn eine sehr tiefgründige Frage. Auf die könnte ich jetzt philosophisch antworten, aber: Ich bin Hinrich. Nicht Heinrich. Sondern Hinrich. Hinrich Carstensen. Die norddeutsche Variante von Heinrich sozusagen. 28 Jahre. Normal groß. Braun-grüne Augen.


Woher kommst du?

Ich komme aus dem schönen Eutin, der sogenannten Rosenstadt. Paar Kilometer von der Ostseeküste entfernt, zwischen Kiel und Lübeck.

Seit wann bist du in Hamburg?

Ich bin 2006 nach Hamburg gekommen. Da ich dem Norden niemals den Rücken zukehren würde, habe ich mir nur die verfügbaren Studiengänge in Hamburg angesehen. Letztendlich ist es das Bauingenieurwesen geworden, mit Einflüssen aus der Umwelttechnik. Und das habe ich bis zum Ende durchgezogen und konnte dann mein Diplom in den Händen halten.


Erzähl mal von deinem Beruf?

Puh, das ist für Außenstehende sicher schwer nachzuvollziehen. Ich bin in der Offshore-Abteilung des Konzerns Bilfinger beschäftigt. Wir bauen zur Zeit Windparks in der Nord-, und Ostsee. Während der Ausführungsphase bin ich auf dem Installationsschiff als Bauleiter tätig. Dort leite ich die Installation der Fundamente für die Offshore-Windparks. Ich bin sozusagen an der Front der Energiewende.


Was wäre dein Job, würdest du nicht das machen, was du jetzt machst?

Wenn ich kein Bauingenieur wäre, dann wäre ich wahrscheinlich hauptberuflich Fotograf. Zur Zeit ist die Fotografie mein Nebenjob. Ich bin selbständig und fotografiere hauptsächlich während des Sommers auf Festivals. Hinzu kommen Konzertreportagen, einige Shoootings und andere interessante Aufträge. Ich bin übrigens gerade wieder dabei ein kleines Projekt mit Temmy zu realisieren. Ist hier Platz für Schleichwerbung? Dann guck dir einfach mal den kleinen Trailer an. Ist sicher interessant für alle MS Dockville Liebhaber, so wie mir.

Was machst du, wenn du nicht arbeitest?

Das ist eine gute Frage. Eigentlich habe ich ständig irgendwelche Dinge zu erledigen, die mit der Fotografie zu tun haben. Sei es das Fotografieren selbst, das Bilder bearbeiten, Mails schreiben oder mich mit Kunden treffen. In meiner „richtigen“ Freizeit bin ich aber gerne im Schanzenviertel unterwegs. Dort treffe ich immer auf Freunde. Auch wenn man sich nicht unbedingt verabredet. Das mag ich. Neben dem Fotografieren und in der Schanze rumlaufen spiele ich zu Hause Klavier (für mich), gehe spazieren und bin gerne am Wasser. Dort kann ich entspannen und die „Seele baumeln“ lassen. Ich bin ein Naturliebhaber. Wie so viele, die vom Land kommen. Meine Familie ist mir außerdem sehr wichtig. Meine zwei Geschwister, meine Eltern und mein Hund Laila. Ich versuche sie regelmäßig zu sehen, was aber leider nicht immer möglich ist.

Copyright Hinrich Carstensen / Nieke Zett / Flashkopf Projekt / Greta Silvana


In welchem Stadtteil von Hamburg lebst du? 

Ich lebe zur Zeit an der Grenze zwischen Uhlenhorst und Winterhude. Dazu gibt es wohl nichts weiter zu sagen. Ich mag es hier. Es ist ruhig und entspannt. Viele Bäume, nah an der Alster und viele Grünflächen.
Möchtest du nochmal in einem Anderen wohnen? 


Ich bin nicht der Typ für „wünschen“. Ich mag es so, wie es zur Zeit ist. Wenn ich woanders wohnen wollen würde, dann würde ich es machen. Aber bis jetzt bewegt mich hier erstmal nichts weg.

Wo würdest du dein Traumhaus bauen?

Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Es gibt einen Unterschied zwischen jetzt und später. Jetzt mag ich die Großstadt. Daher denke ich nicht an ein Haus. Ich denke vielmehr an eine schöne Eigentumswohnung in Hamburg. Später denke ich dann sicher weiter. Dann werden aber andere Faktoren ausschlaggebend sein, die letztendlich den Ort bestimmen werden.

Was macht Hamburg für dich zur Kulturstadt?

Ich habe keinen besonders guten Vergleich. Hamburg war die erste Wahlgroßstadt für mich. Ich weiß nur, dass es in Hamburg sehr viele gute Künstler gibt und ich das an Hamburg liebe. Das sind Sänger, Tänzer, Fotografen, Maler, Zeichner. Es gibt sehr viele gute Open Airs, viele verschiedene gute Venues mit einem guten Angebot an Konzerten etc., ein tolles Festival (MS Dockville), viele kleine Kinos mit Filmen aus kleinen Produktionen, Theater und und und. Ich fühle mich in dieser Szene wohl und umgebe mich gerne mit kreativen Leuten. Das finde ich hier in Hamburg. Daher ist es meine Kulturstadt numero uno.

Was würdest du ändern, wenn du Bürgermeister wärst?

Es ist immer einfach gesagt, dass man gerne etwas ändern will. Es gibt für jeden Änderungsvorschlag pro und contra. Wenn man dann letztendlich Bürgermeister wäre, würde jeder recht schnell von der Realität eingeholt werden. Ich halte mich da lieber etwas bedeckt. Es liegt definitiv Potential in Hamburg, aber das sehe ich realistisch und überlasse es anderen.

Warum Hamburg und nicht Berlin oder New York?

Ich liebe den Hamburger Schnack, hier fühl ich mich zu Hause. Außerdem ist Hamburg irgendwie klein. Es gibt viele Stadtteile, die für sich stehen und kleine Dörfer in einer Großstadt bilden. Ich kenne hier schon so viele Leute und möchte die einfach nicht mehr missen. Hinzu kommt die Nähe zur Nord-, und Ostsee. Berlin reizt mich irgendwie nicht. Und New York? Warum sollte ich nach New York? Das ist mir dort viel zu hektisch und zu groß.

Copyright - Hinrich Carstensen

Alster oder Elbe?

Definitiv Elbe. Fließendes Wasser mit Schiffen. Eine tolle Kombination. Dort bekommt man eine gewisse Art von Fernweh. Ich mag diese Atmosphäre.

Wieviel Stunden am Tag ist dein Smartphone an?

Ich weiß es ziemlich genau. Es sind 24 Stunden. Es sei denn, dass der Akku leer ist, weil ich mal wieder vergessen habe das WLan zu deaktivieren.

Keine Frage, doch ein wenig Platz für deine Antwort oder was du loswerden möchtest:

Ich möchte, dass der Glühwein auf den Weihnachtsmärkten in Hamburg günstiger wird. Da fällt mir ein: Das würde ich wahrscheinlich als Bürgermeister gesetzlich verabschieden. 2 Euro pro Glühwein.
Außerdem würde ich mich freuen. wenn der „schöne Momente Kalender“ bei einigen demnächst in der Küche hängen würde :) 




Lieblingssong des Moment?

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich gerade keinen weiß. Das wolltest du jetzt sicher nicht hören.
Lieblingssong forever?

Das kann ich leider auch nicht mit Sicherheit sagen. Mit vielen Songs werden bestimmte Erinnerungen verbunden. Mal ist die eine Erinnerung schön, mal die andere. Ich habe zum Beispiel das Lied „broken“ von Gorillaz gehört, als ich im Puderschnee und bei Sonnenschein snowboarden war. Das werde ich z.B. nie wieder vergessen.


Drei Plätze, die man sich in Hamburg unbedingt angeschaut haben sollte:

  • Treppenviertel in Blankenese
  • Hafen bei Sonnenuntergang von den Landungsbrücken aus (immer wieder schön, auch wenn das jetzt wahrscheinlich total abgelatscht ist. Aber das macht Hamburg nunmal aus)
  • Fischmarkt. Die Atmosphäre sollte ein jeder mal mitbekommen haben.
Möchtest du noch jemanden grüßen, hier ist Platz dafür:

Das ist ja wie im Fernsehen. Da fragt man sich auch immer: Warum grüßt du die Personen gerade? Wer hat dich dazu verdonnert? Aber jetzt finde ich es doch irgendwie schön. Deshalb grüße ich:
Meine Geschwister, Frederike und Niklas.
Greta, die übrigens auch eine super Fotografin ist (www.gretasilvana.de)
und Temmy, mit der ich viel zusammen arbeite. Danke für die gemeinsame und kreative Zeit.
Dann grüße ich noch meine Jungs vom ehemaligen Originalton e.V., mit dem wir die Konzertkultur in Hamburg einige Jahre unterstützt haben.

Copyright - Hinrich Carstensen

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