Istanbul. Volles Leben, Ruhe in dir. - Kathrynsky's

Samstag, Oktober 10, 2015

Istanbul. Volles Leben, Ruhe in dir.

Kaum habe ich mich von Hamburg aus auf den Weg nach Istanbul gemacht, macht sich ein tiefes Gefühl in mir Platz. Ich habe Raum und Zeit unterwegs zu sein. Ab nach Istanbul, die Stadt, in der mit 18 Millionen (!!!) Einwohnern einfach immer etwas los ist. Ich wurde vom Mövenpick Hotel Istanbul Golden Horn eingeladen, die Stadt von ihrem neuen Haus aus (es liegt direkt am Goldenen Horn), zu erkunden.


Der Flieger ist mit einer 70köpfigen, dänischen Reisegruppe ziemlich voll (so schließen sich die Urlaubsunternehmungen aneinander wie ein Dominospiel), neben mir telefoniert eine hübsch operierte Türkin ganz aufgeregt - sie trifft ihre Freundinnen erst in Bodrum. Der kleine Junge im Sitz hinter mir bohrt seine Beine während des Flugs immer wieder in meinen Rücken und doch, dies alles macht mir gar nix. Ich bin zufrieden allein unterwegs.


Ich und sechs klassische Journalisten, die ich auf dieser Pressereise treffe. Keine anderen Blogger, keine "gemischte" Gruppe, nur ich. Ich bin irgendwie aufgeregt sie zu treffen. Auch wenn ich seit 2006 im Internet 'dabei bin', es ist jedesmal wieder eine Überraschung, ob sie positiv oder negativ gegenüber Bloggern eingestellt sind. Ich persönlich liebe beides und möchte keins missen. Natürlich hab ich alle vorher gegoogelt und mir Arbeiten von ihnen durchgelesen, mal sehen, wie sie wohl in natura sind. ;-)

Zum letzten mal war ich vor zwei Jahren in der Stadt am Bosporus, diese Stadt schafft es jedes mal etwas in mir anzusprechen, was ich nicht genau erklären kann - die türkische Lebensart liegt mir, der Humor, das Essen, alles ist hektisch, weil überall viel los ist und trotzdem gibt es keine Eile und ein Urvertrauen. 


Nachdem sich am Flughafen alle gefunden haben, geht es durch den Feierabendverkehr zum "Goldenen Horn". Das Hotel ist erst seit dem März 2015 eröffnet und eines der 136 Zimmer ist für mich reserviert.

Der Mann für alle meine Fragen in den nächsten Tagen ist Özen, er hat seine Kindheit und Jugend im guten alten Essen, im Ruhrgebiet, erlebt hat, ich fühl mich direkt noch mehr heimisch. Auch ohne zu fragen, erzählt er viel Wissenswertes und kleine Anekdoten zur Architektur des Städtebaus, dem Leben in Istanbul und mehr. Seit 30 Jahren ist er hier und sagt, er hat doch viele deutsche Eigenschaften behalten, die Geschichten zur Türkei erzählt er uns im Auftrag von Beynar Travel

Im Mövenpick Hotel, im Stadteil Eyüp, gibt es einen Rundgang. Der Ausblick von der Dachterasse, und auch fast jedem Zimmer, über das "Goldene Horn" ist extraklasse – der Jacuzzi ist leider nicht auf meinem eigenen Balkon und nachdem wir im hauseigenen Restaurant gegessen haben, geht es schon wieder los.


Los gen Taksim, der Stadtteil Istanbuls heißt eigentlich Beyoğlu, hier befindet sich die Istiklal Caddesi, die größte Einkaufsstrasse der Stadt und der leider politisch so bekannte Taksim Meydanı. Hier hat sich innerhalb von zwei Jahren, auf Grund der politischen Entwicklungen und den so genannten Geziprotesten, viel verändert. Was in vielen Strukturen nur spürbar ist, hier sieht man die Steine, die dem Fortschritt in den Weg gelegt werden.



Unsere Aufgabe auf der Hauptstrasse: die Gruppe nicht aus den Augen verlieren. Gewonnen hat keiner, doch wir kommen alle im Ara Café an. Einer der bekanntesten Photographen, genauer gesagt, DER Photograph des Jahrhunderts der Türkei, Ara Güler, führt dieses nette Lokal, am Rand von Taksim, er ist selbst auch immer wieder vor Ort und für einen Plausch zu haben. Viele der Bilder an den Wänden sind seine eigenen Werke und erzählen alte Istanbulgeschichten - auch mal von seinem Freund Pablo Picasso.




Wir trinken Tee und die Müdigkeit macht sich langsam breit. Also wieder zurück,  denn morgen gibt es einen Sultansbootrip und noch viel mehr zu erleben. Hach, ist das Mövenpick Bett herrlich bequem – nun weiß auch ich endlich, warum alle von diesen Betten schwärmen.

Die Journalisten? Machen wirklich spannende Geschichten. Wie sie Blogs finden? Das Resümee zieh ich am Ende der Reise ...

  
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