sehen wir die dinge wie sie sind, oder wie wir sind

Manche verlieben sich ein einziges Mal im Leben. Werden weich in den Knien, müssen schlucken, warten auf SMS, geben sich den ersten Kuß, gestehen sich ihre Liebe, umarmen sich, geben sich hin. Dann kommt etwas dazwischen, und alles ist vorbei. Zum Beispiel stirbt einer von beiden im Alter von fünfundneunzig Jahren. Oder etwas fällt runter, und vor lauter Schreck vergißt man, daß man gerade noch verliebt war. Aber verlieben sollte man sich trotzdem; man sollte es sogar versuchen wenn man in der FDP ist. Denn Love haut rein wie Hulle. Falls sich jemand vorübergehend nicht so sehr damit auskennen sollte, folgende Informationen:

1.  Die Liebe brummt oft am stärksten in uns, wenn wir keine Kleider tragen. Nur wer Kleider trägt, kann sie auch ausziehen. Die Liebe beginnt in Kleidern, sie endet in Kleidern. Das gilt nur für Gegenden, in denen Kleider einigermaßen üblich sind.
2. Wo der Frühling ist, da ist die Liebe. Wo kein Frühling ist, da ist sie nicht. Lange nach der Liebe suchen kann man am Äquator.
3. Vor 1750 war Liebe eine rohe Angelegenheit und Klitoris ein seltener Vorname. Die echte Liebe wurde 1750 erfunden, seitdem gibt es nichts Besseres. Das schlichte Über das Du zum Ich und wieder zurück bleibt unübertroffen:

• Gestriges Lebensgefühl durch reduzierte Umweltkomplexität
• Schule egal
• Zirkadenmännchen zirpen mit mehr als 400 Vibrationen pro Sekunde und befruchten jede Viertelstunde ein Weibchen. (>>Vermehrung wie die Karnickel<<). 

Sie können sich jetzt küssen.

Manchmal schlägt die Liebe arge Purzelbaum auf der Wiese unseres Lebens. Manchmal scheppert sie hohl. Manchmal ist sie eine Sau. Manchmal wird sie gefährlich.

Gunnar Homann - Liebe