Armin Morbach schreibt und fragt: "Spüren Sie es auch? Der Herbst ist angekommen. Schon seit einigen Wochen rumort es in unserer Magengegend und zunächst wussten wir nicht, was mit uns geschieht, aber dann konnten wir eine Gemeinschaftsdiagnose stellen: TUSH hat Flugzeuge im Bauch und auch ordentlich Herbstgefühle. Diese Tatsache hat unserer Redaktion ganz schön den Kopf verdreht und wir waren fast ein wenig verliebt in dieses antizyklische Phänomen. So sehr, dass wir in dieser Ausgabe noch nicht einmal bis drei zählen können und uns ausschließlich mit Zweisamkeiten beschäftigen. (...) Wir hinterfragen unsere eigene Bindungsfähigkeit und entschlüsseln Verhaltensmuster und Beziehungsweisen. (...) Was eigentlich aber macht denn die oder den Richtige(n) zur Richtigen bzw. zum Richtigen? Wenn wir uns von den leider noch immer präferierten Eigenschaften wie dem guten Elternhaus, dem blendenden Aussehen und der gleichen Art von Humor lösen und sie als eine romantisierte und oftmals auch sehr unrealistische Vorstellung von Beziehung enttarnen, dann wird ganz klar, dass man den Richtigen/die Richtige vor allem daran erkennt, dass man sich mit ihr/ihm zu Hause fühlt. Wenn man ganz klar spürt, dass man jemandem zugehörig ist, man sich fallen lassen kann. Viele missinterpretieren das aber auch und lassen sich nicht nur fallen, sondern leider auch gehen. Dass eine Beziehung nicht mehr dem eheähnlichen Charakter vergangener Generationen entspricht und nicht mehr als wirtschaftliche Zweckgemeinschaft fungiert, ist ein Verdienst der Emanzipation und der Revolution moderner Lebensformen. Nicht die Abhängigkeit, nicht der Gesellschaftsvertrag, sondern die Beziehung zueinander ist die heutige Idee von Beziehung. Das Leben ist schließlich immer nur eine Momentaufnahme und wir können immer nur das Jetzt und Hier leben; und so gerne wir es wollen, nein, die Zukunft können wir nicht versprechen, wir können sie uns nur wünschen. Solange bleibt jeder Tag ein neues Commitment, jeder Tag ist die freie Entscheidung für die oder den andere(n). TUSH bekennt sich ganz klar zur Zweisamkeit, und das nicht, weil wir nicht allein sein können – wir möchten es ganz einfach nicht. Das Leben ist das Einzige, das mehr wert wird, wenn man es teilt."
Sonntag, Oktober 10, 2010
About Kathrynsky
Sarcastic optimist, extroverted introvert.
Living and loving in Hamburg, Germany.
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