Musik und Konzerte ... mag ich gerne. Diak auch, doch nicht nur deswegen freue ich mich, dass er sich in die Interview-Serie Hamburger Menschen einreiht. Woher wir uns kennen? Ich habe vor Jahren den Blog für eBay geschrieben, er hat dort ein Gewinnspiel für eine seiner zahlreichen Veranstaltungen plaziert. Der Kontakt blieb, mal mehr, mal weniger. Ich freue mich immer von ihm zu hören und noch mehr ihn zu sehen. Weil er so viel schöne Dinge macht und einfach ein ziemlich toller Mensch ist, sollt ihr auch von ihm erfahren.
Wer bist du und woher kommst du?
Mein Name ist Diak, das hatte sich vor gut 20 Jahren jemand auf meine Visitenkarten gedruckt und so kennen mich die meisten heute noch. Ich heiße eigentlich Dirk - Gustav - Bernhard. Stabil und behütet aufgewachsen in der Idylle der norddeutschen Tiefebene, zwischen Funkloch, Plattdeutsch, Schweinepest, Cola-Korn und Bolzplatz.
Photocredit: Marco Sensche |
Seit wann bist du in Hamburg?
Ich bin seit über 20 Jahren in Hamburg.
Erzähl mal von deinem Beruf?
Nachdem ich nach Hamburg gekommen bin, habe ich quasi mein Hobby zum Beruf gemacht. Nach Stationen in verschiedenen Live-Clubs und Agenturen als Booker, sowie unzählige aufregenden Reisen in Deutschland und weltweit als Tour-Manager habe ich seit 2011 meine eigene Konzertagentur.
Wir produzieren ca. 150 Konzerte im Jahr, von der gemütlichen Club-Show im Knust bis hin zur Sporthalle oder BarclayCard Arena. Darüber hinaus veranstalten wir Open Airs am Volkspark mit bis zu 20.000 Besucher, sind auf dem Großmarkt mit verschiedenen Festival Formaten am Start, kurzum viel viel Live Musik.
Seit einigen Jahren bin ich auch Künstlermanager. Ich kümmere mich hier um die Belange der Bands MADSEN, SELIG und um den Selig Sänger JAN PLEWKA.
Was wäre dein Job, würdest du nicht das machen, was du jetzt machst?
Ein schlimmer Gedanke, vermutlich wäre ich dann nicht mal in Hamburg gelandet. Ich hab eine Ausbildung als Industriekaufmann gemacht. Wahrscheinlich wäre ich dann von 7:30 bis 18:00 Uhr in irgendeinem Büro und würde irgendwelche Zahlen in irgendein Programm eintippen.
Ich hätte vermutlich tolle Kollegen, jedoch einen unglaublich langweiligen Job.
Was machst du, wenn du nicht arbeitest?
Ich treibe Sport, wobei im Grunde gehe ich laufen. Beim „laufen“ bekommt man so wunderbar den Kopf frei. Ich hab seit vielen Jahren eine Dauerkarte für die Gegengerade beim FC St. Pauli, passiv Sport treiben quasi. Ich versuche immer noch besser Bass zu spielen, übe aktuell allerdings viel zu wenig.
Ich bin gerne mit dem Rad unterwegs, koche gerne, mag auch mal nix tun – das übliche halt.
Arbeit & Freizeit – ist auch alles sehr nah zusammen.
Arbeit & Freizeit – ist auch alles sehr nah zusammen.
In welchem Stadtteil von Hamburg lebst du?
Ich wohne aktuell in Altona-Mitte, eine tolle Wohnung mit viel Platz und perfekt gelegen. Ein Stadtteil, in dem sich noch sehr viel entwickeln wird in den nächsten Jahren.
Möchtest du nochmal in einem Anderen wohnen?
Ich vermisse Hamburg-Hoheluft, also die Ecke am und um den Isemarkt.
Ich mag das Umfeld und die Lage, tolle Restaurants, Cafes, die Nähe zu den vielen Parks und zur Alster – vielleicht ziehe ich irgendwann auch wieder hin.
Wo würdest du dein Traumhaus bauen?
Im Grünen – nicht weiter als eine Stunde von Hamburg entfernt.
Ist Hamburg für dich eine Kulturstadt?
Ja, aber ... wir brauchen mehr Flächen für „Open Air“ Veranstaltungen, sowie mehr Schutz für die Flächen, die es bisher in Hamburg gibt. Subkultur muß hier möglich sein!
Der Stellenwert von Live Musik und Live Clubs muss weiter verbessert werden und seitens der Stadt viel mehr Beachtung bekommen.
Mit Selig für die Organsiation WarChild unterwegs, für die die Band Ambassador ist. Photocredit: Christian Barz |
Was würdest du ändern, wenn du Bürgermeister wärst?
Ich würde ein besseres / größeres Netz für U- und S-Bahnen schaffen,
würde statt „Verdichtung“ und noch mehr Wohnbebauung in der Innenstadt, die Stadt in den Außenbezirken und angrenzenden Bundesländer attraktiver machen.
Die Stadt sollte noch mehr Parks und Grünflächen bekommen, sowie natürlich größere Fahrradwege.
Die Anreise zu Konzerten, Theater und Festivals ist dann kostenlos mit Bus & Bahn.
Es gäbe auch – wie in anderen Städten – einen Nacht-Bürgermeister, der sich um die Belange der Live Clubs, Bars und entsprechenden Problemen mit den Anwohnern kümmert.
Warum lebst du in Hamburg und nicht Berlin, Istanbul oder New York?
Es gab mal einen Spiegel-Artikel, "Hamburg ist mehr eine Haltung" hieß es da, fand ich recht passend.
Die Elbe, die einem ja auch die Nähe zum Meer charmant vorgaukelt, dazu das nie endende Treiben im Containerhafen.
Dazu die Alster für den perfekten Segeltörn und abends bei Flutlicht und Astra im Millerntorstadion.
Das geht nirgends besser! Berlin und New York jederzeit aber als Besucher :-)
Alster oder Elbe?
Alster – die beste & schönste Laufstrecke in der Stadt.
Wieviel Stunden am Tag ist dein Smartphone an?
Oh je - irgendwie fast immer. Aber im 'Flugmodus' wenn ich im Bett bin – versuche ich jedenfalls.
Lieblingssongs im Moment?
Hör mal vom Go! Team „Everyone is a VIP to anyone”. Schön, oder?
Oder auch die –> HIER <–
Lieblingssongs forever?
Viele Songs von Jan & Selig, aber auch die Klassiker von Madsen.
Darüber hinaus John K. Samson & The Weakerthans, Kettcar, Thees Uhlmann, … usw.
Klassiker der 80er/90er von David Bowie, Fleetwood Mac, Johnny Marr, The Smiths, The Cure, die Liste ist sehr lang. Schau mal meine Liste bei Spotify an: Diak @ Spotify.
Drei Plätze die man sich in Hamburg unbedingt anschauen sollte:
Ganz viel am Elbstrand, an der Alster & der Dove Elbe
.
Möchtest du jemanden grüßen, hier ist Platz dafür:
Ich grüße Kathrin die das Hamburger Menschen Format schon so lange am Start hat.
Super Sache!
Anmerkung der Redaktion: 😘😘😘
Richtig richtig interessantes Interview - danke!
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