Nora Becker. Hamburger Menschen #16 - Kathrynsky's

Freitag, Dezember 27, 2013

Nora Becker. Hamburger Menschen #16

Meine liebe Freundin, Co-Autorin und wunderbare Sängerin habe ich hier bereits hier im Blog mehrmals gelobt (weil sie es verdient), deswegen mach ich die Einleitung des heutigen Interviews aus der Reihe Hamburger Menschen kurz und sie darf direkt loslegen, Nora, 

Wer bist du? Woher kommst du? Seit wann bist du in Hamburg?

Ich bin Nora, 28 Jahre jung und komme ursprünglich aus Heiden. Das ist bei Borken, im schönen Münsterland, nördlich des wundervollen Ruhrgebiets. Seit 2010 bin ich in Hamburg. Davor habe ich in Enschede (NL), Münster und Dortmund gelebt. Insgesamt bin ich aber schon 12 mal umgezogen weil mir in meinen Buden immer so schnell langweilig wird. In meiner Jetzigen wohne ich seit einem Jahr und stelle ständig um.

Bildcredits: maltegoy
Erzähl mal von deinem Beruf?

Au ja, jetzt wird es komplex ... Also ich habe Jazzgesang in den Niederlanden studiert, mache aber mittlerweile nur noch wenig Jazz. Wenn überhaupt, dann Swing oder sogar Elektroswing. Musikalisch komme ich eher vom Neosoul/Hip Hop und singe am liebsten meine eigenen Sachen. Das sind dementsprechend feine Melodien, gern auch jazzig, gesungen auf dicken, manchmal humpeligen, Beats. Klingt dann wie eine Mischung aus 'Little Dragon', 'Ella Fitzgerald', 'Lana Del Rey' und 'Erykah Badu'. Hier arbeite ich  mit Produzenten aus den verschiedensten Ecken zusammen. Bald kommt ein Song mit 'Melodiesinfonie' aus Zürich und ein Song mit 'Brand Nubian' auf einem Beat von 'Shuko' aus dem Odenwald. Ansonsten singe ich in vielen verschiedenen Formationen. Bei meiner Future Soul 'NUMBE:RA' sorge ich für Melodien und Texte, bei der 'Jazzkantine', einer Groove/Jazz/Hip Hop Combo aus Braunschweig ebenfalls. Bei der 'Grammophon Jazzband' und 'Higher Ground' singe ich soulige Coversongs in eigenen Versionen. Wie du merkst, Hauptsache man kann zur Musik nicken oder den Popo bewegen. Ansonsten werde ich viel als Studiosängerin gebucht, also für Werbung ect. Dann singe ich manchmal Backings bei verschiedenen Acts und einmal in der Woche unterrichte ich an der Hamburg School of Music im Hauptfach Gesang. Das klingt irgendwie nach super viel und das ist es auch. So bleibt es spannend aber manchmal habe ich dann auch das Gefühl alles nur halb, nichts voll und ganz zu machen. Deswegen sortieren ich gerade wieder und lerne die Bedeutung von 'Ja' und 'Nein' neu zu schätzen. Was will ich wirklich? Was steckt in meinem Herzen? Was kann ich am Besten? Was möchte ich auf gar keinen Fall? Und und und ... die großen Fragen unserer heutigen Generation eben. So viele Möglichkeiten, viele Entscheidungen ...

Weiterlesen ...



Ja und neuerdings schreibe ich ja auch als Gastbloggerin bei dir, liebe Kathrin! Das ist wieder ein neues Feld was mich sehr reizt! Am meisten eigentlich der Modeaspekt! Da kann ich mich stundenlang mit beschäftigen.

Bildcredit: Anna T-Iron

Was wäre deine Job, würdest du nicht das machen, was du jetzt machst?

Puh! Auch dazu habe ich jeden Tag neue Ideen. Ich denke ich bin eine gute Verkäuferin und 'Schnackerin'. Mir fällt es leicht auf Menschen zuzugehen und auch mal frech zu sein. Ich bin gern lustig und direkt weil ich es mich glücklich macht Leute lachen zu sehen! Weinen ist auch ok. Also Emotionen wecken, das ist wohl mein Hauptziel. Ist ja beim Singen ähnlich. Wahrscheinlich wäre ich Journalistin. Die Leute erzählen mir auch immer direkt ihre ganze Lebensgeschichte und was sie im Herzen bewegt. Keine Ahnung wie ich das mache. Ich kenne so einige Story's! Haha! Aber die verrate ich nicht! Deswegen bin ich ja auch nicht WIRKLICH Journalistin geworden. Sonst stünde am nächsten Tag immer alles direkt in der Zeitung.
Ansonsten vielleicht Schreinerin oder Konditorin. Etwas handwerkliches. Ich liebe es mit den Händen zu arbeiten und dann das Werk irgendwo hinzustellen oder zu essen.

Was machst du, wenn du nicht arbeitest?


Ich lese gern, koche auch ab und zu. Sport mache ich mal regelmäßig mal unregelmäßig. Ansonsten shoppe ich leidenschaftlich gern im Netz und lese Blogs um mir Inspirationen zu holen. Für Mode oder meine Musik.

In welchem Stadtteil von Hamburg lebst du? Möchtest du nochmal in einem Anderen wohnen?

Ich wohne in Altona Nord. Ich finde, dass jedes Viertel irgendwie so seine schönen und nicht so hübschen Seiten hat aber am Ende kommt es darauf an mit wem du dort wohnst und ob du dich in deiner Wohnung wohlfühlst. Ich finde es nicht so wichtig im hipsten Stadtteil zu leben wenn man dafür eine Wohnung hat in der man sich kaum bewegen kann. Das nächste Viertel in dem ich wohne heißt Land. Ich bin ein Landei und möchte unbedingt ins Nichts zurück. Wiesen, Kühe, Blumen, Hunde, Kinder ...


Wo würdest du dein Traumhaus bauen?

Deutschland: Wenn ich jobmäßig autark wäre, in Mecklenburg Vorpommern oder Brandenburg. Da wo es grün ist und ich kann nackig mit meiner Familie in einen See springen kann.
Welt: Dafür hab ich noch nicht genug gesehen. Vielleicht irgendwo in Canada? Oder Neuseeland? Aber da war ich halt noch nie ...

Was macht Hamburg für dich zur Kulturstadt #1?

Der ehrliche, fast handwerkliche Umgang mit Kunst und Musik. Nicht so viel Rumgespinne halt ... Hier macht man sich die Hände noch gerne schmutzig um ein wertvolles Werk zu kreieren. Ich finde, dass es hier wirklich geile Bands und super Künstler gibt und bin der festen Überzeugung, dass wir ganz froh darüber sein können, nicht vom Hype (siehe Berlin) überrollt worden zu sein. So haben wir hier keinen großen Druck und können in Ruhe unsere Arbeit/Kunst machen.
Außerdem passiert hier so viel! Das Reeperbahn Festival, das Dockville im Sommer, es gibt Theaterfestivals, Filmfestspiele, Straßenfeste, jede Woche gute Konzerte und Sessions ... Leider werden auch Clubs und Bars geschlossen, aber es öffnen dafür auch wieder Neue. Wir stecken ständig im Wandel der Zeit und Hamburg macht da ganz gut mit, ohne die Mitte zu verlieren.


Was würdest du ändern, wenn du Bürgermeister wärst?

Ich würde ganz klar versuchen was an den Mieten zu ändern. Hamburg ist einfach zu teuer für Normal- und Geringverdiener. Ich meine, wer will denn eine Stadt in der Leute wohnen die nur arbeiten und keine Zeit haben ihre Kohlen wieder ausgeben? Keiner!!! Genau dann stirbt die Kultur und Kunst doch aus. Künstler brauchen einen Nährboden. Also auch mal Phasen in denen sie nicht arbeiten, sondern nur leben, lieben, vegetieren, fallen, neue Energie schaffen, wieder aufstehen, verarbeiten und der Welt darüber erzählen. Ob in Bildern oder in Musik oder sonst was . Kunst ist doch das Leben! Wenn wir aber nur noch Menschen haben die arbeiten gehen anstelle zu leben, geht die Kunst, dadurch die Kultur und somit auch das Flair einer tollen Stadt verloren. 

Warum Hamburg und nicht Berlin oder New York?

Ich bin hier gestrandet, Hamburg hat mich bedingungslos angenommen, wir hatten bis jetzt 'ne gute Zeit und halten immer noch zusammen. Passt! Berlin finde ich auch sehr inspirierend. Wenn es irgendwann dahin gehen soll, auch ok. Und New York wäre natürlich auch cool. Ach, mir wurscht! Ich geh ja eh irgendwann auf's Land.

Alster oder Elbe?

Ich stehe auf Temperament, also Elbe!!!

Wieviel Stunden am Tag ist dein Smartphone an?

24/7

Keine Frage, Platz für deine Antwort oder was du loswerden möchtest:
'Man liebt sich nicht alle Tage' ... so isset ...  und das ist auch gut so!

Lieblingssong des Moment?

Twice - Little Dragon

Lieblingssong forever?


Untitled - D'Angelo

Möchtest du noch jemanden grüßen, hier ist Platz dafür:

Ja gern. Meine ungeborenen Babies. Ich bin derbe gespannt auf euch!!!
.

1 Kommentar:

Danke für Deinen Kommentar! :o)