In der Serie Hamburger Menschen sind bislang sehr viele Menschen zu Gast gewesen, die selbst Kunst machen, sei es Musik oder sonst was. Die heutige Interviewte hat da gar nichts mit am Hut, dies behaupte nicht ich, sondern sie sagt es selbst von sich. Ihr Blog wurde gerade für Beste Jurablogs 2014 nominiert und ich freue mich, sie hier als Gast zu haben.
Wer bist du? Woher kommst du? Seit wann bist du in Hamburg?
Ich heiße Nina Diercks. Ich bin am 29.03.1980 im Marienkrankenhaus zur Welt gekommen. So wie schon meine Mutter und deren Mutter (Klar, dass meine beiden Töchter auch kleine Marienkäfer sind!). Mein Vater ist in Niendorf groß geworden. Auch wenn mich meine Eltern dann zeitweise in den Speckgürtel verfrachtet haben, bin ich also eine echte Hamburger Deern. Dass ist zum einen daran zu erkennen, dass ich es mir nie verziehen hätte, wenn bei meinen Töchtern „Elmshorn“ oder „Pinneberg“ als Geburtsort gestanden hätte (nichts gegen Pinneberger oder Elmshorner, aber … jeder echte Hamburger versteht, dass man kurz vor Geburtsterminen die Stadtgrenzen nur noch unter sorgfältiger Abwägung aller Umstände verlassen kann!). Zum anderen kann ich nicht aus der Stadt weg, jedenfalls nie so ganz. Ich habe für ein Jahr in Aberdeen, Schottland gelebt. Die Stadt liegt an der Nordsee. Die Dünen sehen aus wie auf Sylt. Meine Joggingstrecke ging am Strand lang und die Stadt wurde von zwei Flüssen, dem Don und dem Dee geteilt. Und was fehlte mir? Das Wasser! Und das Grün! In der Stadt! Klingt komisch, ich weiß ...
Puuh. Das war jetzt für einen Hamburger aber ganz schön viel und ganz schön privat. Also schnell weiter zur nächsten Frage, bevor ich es mir anders überlege.
Ich heiße Nina Diercks. Ich bin am 29.03.1980 im Marienkrankenhaus zur Welt gekommen. So wie schon meine Mutter und deren Mutter (Klar, dass meine beiden Töchter auch kleine Marienkäfer sind!). Mein Vater ist in Niendorf groß geworden. Auch wenn mich meine Eltern dann zeitweise in den Speckgürtel verfrachtet haben, bin ich also eine echte Hamburger Deern. Dass ist zum einen daran zu erkennen, dass ich es mir nie verziehen hätte, wenn bei meinen Töchtern „Elmshorn“ oder „Pinneberg“ als Geburtsort gestanden hätte (nichts gegen Pinneberger oder Elmshorner, aber … jeder echte Hamburger versteht, dass man kurz vor Geburtsterminen die Stadtgrenzen nur noch unter sorgfältiger Abwägung aller Umstände verlassen kann!). Zum anderen kann ich nicht aus der Stadt weg, jedenfalls nie so ganz. Ich habe für ein Jahr in Aberdeen, Schottland gelebt. Die Stadt liegt an der Nordsee. Die Dünen sehen aus wie auf Sylt. Meine Joggingstrecke ging am Strand lang und die Stadt wurde von zwei Flüssen, dem Don und dem Dee geteilt. Und was fehlte mir? Das Wasser! Und das Grün! In der Stadt! Klingt komisch, ich weiß ...
Puuh. Das war jetzt für einen Hamburger aber ganz schön viel und ganz schön privat. Also schnell weiter zur nächsten Frage, bevor ich es mir anders überlege.
Erzähl mal von deinem Beruf?
Ich bin Rechtsanwältin und Partnerin bei Dirks & Diercks Rechtsanwälte. Vor über drei Jahren habe ich den Social Media Recht Blog gegründet. Und wie der Name des Blogs schon vermuten lässt, beschäftige ich mich den lieben langen Tag mit den kleinen und großen rechtlichen Fallstricken, die die digitale Welt insbesondere für Unternehmen vorhält. Ich gestalte also Social Media Richtlinien, Nutzungsbedingungen und Datenschutzerklärungen für Facebook-Apps, Projektverträge für die Erstellung von Software-Applikationen oder AGB für digitale Geschäftsmodelle. In dem Bereich bin ich auch als Referentin und Workshop-Leitung unterwegs, was ich auch immer mit großer Freude mache. Und wenn es not tut (so sacht man ja hier), dann gehe ich natürlich auch vor Gericht. Aber ich ziehe für meine Mandantschaft immer das Aushandeln eines guten Vertrages im Vorwege vor, so dass alle möglichen Fragen geklärt sind und ein Streit, der vor Gericht führt, außerordentlich unwahrscheinlich wird.
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Was wäre deine Job, würdest du nicht das machen, was du jetzt machst?
Öhm …, weiß nicht? Dem einen oder anderen werden bei meiner Jobbeschreibung eben vor Langeweile die Augen zugeklappt sein, aber mir bringt es wirklich einfach Spaß, Verträge zu schreiben und zu verhandeln. Insbesondere in dem von mir ausgesuchten Bereich, in dem noch so vieles ungeklärt ist. Juristisch betrachtet kann man bei diesem Internet-Dingens nämlich an vielen Stellen immer noch (oder immer wieder, geht ja alles so schnell ...) von #Neuland sprechen. Das macht es einfach spannend. Dazu kommt, dass ich in einem freien Beruf als Selbständige wirklich frei arbeiten kann – jedenfalls soweit es die Mandanten und deren Termine zulassen. Diese Selbstständigkeit hat natürlich auch Nachteile, aber in Summe überwiegen für mich die Vorteile.
Also, ich habe wohl das Glück in meinem Traumjob angekommen zu sein, deswegen ist die Frage schwierig.
Was machst du, wenn du nicht arbeitest?
Nun, das ist einer der Nachteile der Selbstständigkeit. Man arbeitet immer irgendwie. Aber meine beiden Töchter (6 und 1,5 Jahre) sorgen schon dafür, dass es nicht zu viel wird. Wenn ich also nicht gerade im Memory gegen die Große verliere oder für die Kleinen den Turmbau zu Babel zum Umschmeißen inititiere, dann freue ich mich, wenn ich Freunde bei einem guten Glas und/oder gutem Essen treffen und in Ruhe über alles Mögliche diskutieren kann. Sport würde ich gerne mehr machen. Früher bin ich viel gepaddelt (Outrigger-Canoeing, OC2) und ab und an gab es mal einen Triathlon dazwischen, aber dazu fehlt mir im Moment einfach die Zeit. Ich bin derzeit froh, wenn ich es schaffe einmal die Woche laufen zu gehen und einmal die Woche Pilates zu machen … Aber das wird auch wieder anders. Mein Mann und ich haben eine Paddeltour in Kanada in ein paar Jahren fest im Blick!
In welchem Stadtteil von Hamburg lebst du?
Lokstedt.
Möchtest du nochmal in einem Anderen wohnen?
Nö. Bis ich letztes Jahr dort hingezogen bin, war Lokstedt für mich irgendwie so ein blinder Fleck auf der Landkarte. Dabei ist es ruhig und grün. Und trotzdem mitten in der Stadt. Mit dem Rad zur Osterstraße sind es fünf Minuten. Ebenso Richtung Eppendorfer Weg. Schanze & Co sind damit auch nicht weit – auch wenn ich da nun aus genannten Gründen nicht gerade ständig bin. ;-). Also, wenn es nach mir geht, dann kann ich da wohnen bleiben.
Wo würdest du dein Traumhaus bauen?
Mein Traumhaus? Steht wohl schon. Entweder eine der alten Villen oder eines der extra-schicken, modernen Einfamilienhäuser, die bei uns in der Nachbarschaft stehen, täte ich wohl schon gerne nehmen. Aber ich fürchte, das liegt weit außerhalb jeder Möglichkeiten. Wir reden schließlich von Hamburg und einem Haus mitten in der Stadt. Da müsste ich wohl Lotto spielen. Und wenn ich da dann ganz, ganz, ganz viel Geld gewinnen würde. Dann würde ich mir auch noch ein Cottage an der schottisches Westküste leisten. #hach.
Was macht Hamburg für dich zur Kulturstadt #1?
Kultur … Was? Ach, das meinte so etwas wie die bildenden Künste? Gesang? Theater? Konzerte? Malerei? Film? Tja, was soll ich sagen. Ich liebe Theater, ich liebe Malerei. Ich liebe das Museum für Hamburger Geschichte. Aaaaber. Im Jahr 2013 war ich bislang im Januar einmal im Schauspielhaus und im Oktober einmal zum Ballett an der Staatsoper. Im Dezember ging es noch einmal zu Jim Knopf ins Weihnachtsmärchen. Das war dann mein Kulturjahr 2013. Deswegen überlasse ich die Beurteilung, warum Hamburg die Kulturstadt schlechthin ist, lieber mal anderen … (aber Hamburg ist bestimmt toll, dass Angebot, die Vielfalt und so. ;-) )
Was würdest du ändern, wenn du Bürgermeister wärst?
Noch mehr Sorge dafür tragen, dass jedes Kind die gleiche Chance im Leben bekommt. Egal, ob es in Lokstedt, Harvestehude, Neuwiedenthal oder Billstedt geboren wird. Und den Kampf gegen die Obdachlosigkeit stärken. Insbesondere im präventiven Bereich. Der scheint zwar auf den ersten Blick immer teuerer, aber ich bezweifle (und viele die sich damit wirklich auskennen schließlich auch), dass das im Ergebnis der Fall ist.
Bildcredits Lisa Krechting
Warum Hamburg und nicht Berlin oder New York?
Siehe oben, ich kann nicht anders. Und im Ernst: Nach New York will ich auf jeden Fall mal! Aber nach dem, was mir Freunde von dem Leben dort berichtet haben, wäre mir das vieeeel zu anstrengend und stressig. Ich mag mein kleines, grünes Hamburg und vor allem die Art der Menschen. [Dazu ein Exkurs für Quiddjes (Zugereiste): Hamburger sind freundlich, aber nicht übergriffig. Das wird immer mit distanziert verwechselt. Das sind wir nicht. Wir sprechen nur nicht am ersten Abend von der ewigwährenden Freundschaft, man muss sich doch erst mal kennenlernen. Und wer hier hört „Du bist mein Freund“, der kann sich sicher sein, dass er einen für’s Leben gefunden hat.]. Berlin mag ich für Besuche sehr gern. Ist mir auch schon zu groß und vor allem zu unfreundlich. Ich weiß, dass in Berlin kaum noch Berliner leben, aber irgendwie übernimmt der Zuzug dort das Motzige. Und ich mag nicht schon morgens beim Bäcker angepöbelt werden. „Wat wollense!?!“
Alster oder Elbe?
Alster! Dort habe ich zu viele wunderschöne Momente auf dem Boot verbracht (und harten Trainingsschweiß gelassen). Ich liebe es, mitten in der Stadt zu sein und trotzdem ganz, ganz weit draußen.
Wie viel Stunden am Tag ist dein Smartphone an?
24. Aber von 20.00 Uhr bis 8.00 Uhr sind die Push-Funktionen ausgeschaltet. Da blinkt und piept dann nichts, außer wenn ich aktiv nachfrage.
Keine Frage, Platz für deine Antwort oder was du loswerden möchtest:
Es ist toll, dass es Menschen wie Tim Jägeler gibt. Er ist irgendwann mal mit den Kindern von der Stiftung „Mittagskinder“ in Kontakt gekommen. Seit dem kümmert er sich insbesondere zu Weihnachten um diese Kinder mit der „Geschenkepaten-Aktion“. Großartig! Danke Tim!!!
Lieblingssong des Moment?
Ächz. Nun kommt etwas, was besser in die Blogparade „20 Dinge über mich“ passen würde: Bei mir fehlt irgendeine Verknüpfung. Ich bin nicht nur total unmusikalisch (also komplett!), sondern ich kann mir auch keine Songtitel, Alben oder Interpreten merken. Das ist ziemlich blöd. Denn dadurch kann ich mir nie Musik kaufen. Ich weiß einfach nicht, wie das heißt. Und Vorsingen kann ich es eben auch niemanden. Und auf die Idee genau dann mein Smartphone vor irgendeine Box zu halten, komm ich auch nie. Und bei klassischer Musik (die ich auch sehr viel höre) funktioniert das ebenfalls nicht.
Also. No Song.
Lieblingssong forever?
Nicht im Moment und auch nicht für immer. Es gibt für mich immer nur den Song im Augenblick.
Möchtest du noch jemanden grüßen, hier ist Platz dafür:
Meinen Mann. Er weiß, warum.
Siehe oben, ich kann nicht anders. Und im Ernst: Nach New York will ich auf jeden Fall mal! Aber nach dem, was mir Freunde von dem Leben dort berichtet haben, wäre mir das vieeeel zu anstrengend und stressig. Ich mag mein kleines, grünes Hamburg und vor allem die Art der Menschen. [Dazu ein Exkurs für Quiddjes (Zugereiste): Hamburger sind freundlich, aber nicht übergriffig. Das wird immer mit distanziert verwechselt. Das sind wir nicht. Wir sprechen nur nicht am ersten Abend von der ewigwährenden Freundschaft, man muss sich doch erst mal kennenlernen. Und wer hier hört „Du bist mein Freund“, der kann sich sicher sein, dass er einen für’s Leben gefunden hat.]. Berlin mag ich für Besuche sehr gern. Ist mir auch schon zu groß und vor allem zu unfreundlich. Ich weiß, dass in Berlin kaum noch Berliner leben, aber irgendwie übernimmt der Zuzug dort das Motzige. Und ich mag nicht schon morgens beim Bäcker angepöbelt werden. „Wat wollense!?!“
Alster oder Elbe?
Alster! Dort habe ich zu viele wunderschöne Momente auf dem Boot verbracht (und harten Trainingsschweiß gelassen). Ich liebe es, mitten in der Stadt zu sein und trotzdem ganz, ganz weit draußen.
Wie viel Stunden am Tag ist dein Smartphone an?
24. Aber von 20.00 Uhr bis 8.00 Uhr sind die Push-Funktionen ausgeschaltet. Da blinkt und piept dann nichts, außer wenn ich aktiv nachfrage.
Keine Frage, Platz für deine Antwort oder was du loswerden möchtest:
Es ist toll, dass es Menschen wie Tim Jägeler gibt. Er ist irgendwann mal mit den Kindern von der Stiftung „Mittagskinder“ in Kontakt gekommen. Seit dem kümmert er sich insbesondere zu Weihnachten um diese Kinder mit der „Geschenkepaten-Aktion“. Großartig! Danke Tim!!!
Lieblingssong des Moment?
Ächz. Nun kommt etwas, was besser in die Blogparade „20 Dinge über mich“ passen würde: Bei mir fehlt irgendeine Verknüpfung. Ich bin nicht nur total unmusikalisch (also komplett!), sondern ich kann mir auch keine Songtitel, Alben oder Interpreten merken. Das ist ziemlich blöd. Denn dadurch kann ich mir nie Musik kaufen. Ich weiß einfach nicht, wie das heißt. Und Vorsingen kann ich es eben auch niemanden. Und auf die Idee genau dann mein Smartphone vor irgendeine Box zu halten, komm ich auch nie. Und bei klassischer Musik (die ich auch sehr viel höre) funktioniert das ebenfalls nicht.
Also. No Song.
Lieblingssong forever?
Nicht im Moment und auch nicht für immer. Es gibt für mich immer nur den Song im Augenblick.
Möchtest du noch jemanden grüßen, hier ist Platz dafür:
Meinen Mann. Er weiß, warum.
Dann wissen wir schon mal, was man Nina schenken kann. ;) #Musik
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