Die gute Nachricht vorweg: Ich habe es am dritten Surftag geschafft, AUF dem Brett zu stehen. Die Schlechte hinterher: Es hat geregnet.
Nach einem herrlichen Frühstück gab es heute kein Yoga. Jeden Tag Surfen und Yoga ist einfach sehr anstrengend und so gönnten wir unseren Körpern heute einen Tag Pause – gegen Abend vermissten wir allerdings unsere tägliche Yogaeinheit.
Am Strand angekommen hieß es erstmal warten, warten auf Wellen ... das kenne ich schon vom Windsurfen, doch dabei ist es etwas eindeutiger, ob Wind vorhanden ist oder nicht. Bei den Wellen können auf einmal sehr viele hintereinander eintrudeln oder eben auch mal eine Stunde Keine. Also, warten, warten, warten ... macht man beim Surfen so.
Als wir nach Aufwärmübungen (so eine Zerrung geht ja schnell) endlich im Wasser sind, heißt es paddeln, paddeln paddeln, immer wieder, denn wenn man mit der Welle an den Strand getragen wird, muß man ja auch wieder zurück um die Nächste zu nehmen. Die Abläufe um von der liegenden in die stehende Position auf dem Brett zu kommen, haben wir sehr oft auf dem Trockenen geübt – dabei habe ich mich etwas schwer getan – welchen Fuß stelle ich zuerst nach vorn, statt ganz aufzustehen, bin ich mit dem Knie zuerst auf das Brett um mich damit abzustützen (probiert es mal zu Haus auf dem Boden, sooo leicht ist es nicht) usw.
Wenn man im Wasser auf dem Brett liegt, spürt man den Antrieb der durch die Welle kommt, nimmt den Schwung mit, zieht sich mit den Armen abstützend nach oben und zack – ich stehe, ging wie von allein und ohne groß darüber nachzudenken. Ich jubel innerlich, doch da ist der Moment schon wieder vorbei, die Balance hat nicht lange angehalten und ich liege lachend im Wasser. Doch; "einfach aufstehen ohne nachzudenken", ist der Trick. Durch meinen kleinen Erfolg angetrieben versuche ich es immer wieder. Rauspaddeln, Welle abwarten, den Schwung spüren, sich tragen lassen, hoch ziehen und in dem Schwung aufstehen.
Meine größte Schwierigkeit ist dabei das wackelnde Brett. Wenn ich liege und in die Welle paddeln möchte, wackel ich mit der Hüfte, als würde ich Bauchtanzen wollen. Also analysiert Surflehrer Marco meinen ganzen Bewegungsablauf und siehe da; durch eine kleine Änderung und Verbesserung der Fußsstellung wird es viel leichter – ich stehe mehr als eine Welle (ja ok, kurz) und darf mit dem Surflehrer sogar zu der Fortgeschrittenengruppe paddeln. Es ist ganz lehrreich, wie diese ihre Füße stellen, wie hoch sie wirklich stehen, denn sie hocken doch meist eher, usw. Ich lerne durchs zusehen und versuche selbst durch Gewichtsverlagerung in der nächsten Welle auch mal zu lenken, es klappt und ich fahre seitlich – das hätte ich heut früh noch nicht gedacht. Leider werden meine Muskeln langsam schwerer, ich spüre die Beine und höre lieber auf, bevor ich nicht mehr an den Strand komme.
Da heißt es Finnen abbauen, alles vom Salzwasser abduschen und einräumen – Ordnung muß sein und gehört dazu. Und dann fängt es auch noch an zu regnen. Es ist ja nicht kalt und so verbringen wir eine lustige Zeit unter dem Schirm.
Insgesamt sind es 14 Leute die sich auf die Reise von Driftwood Travelling begeben haben. Dazu kommt noch das Team, wie z.B. Koch Alex. Es ist an der Zeit die Miteisenden mal vorzustellen: Hamburgerin Antje , arbeitet bei einer der weltweit größten Fluggesellschaften und hat sich ein Jahr Auszeit genommen in dem sie durch die Welt reist – allein als Frau. Sie hat darin schon ein wenig Erfahrung, so war sie bereits auf fast jedem Kontinent der Erde um dort zu surfen und Land und Leute zu erleben. In dem kommenden Jahr wird sie all ihre Erlebnisse im Netz festhalten, wo steht noch nicht fest, fest steht: ich werde all das lesen, denn ihre Reisegeschichten sind schon jetzt unglaublich interessant und spannend. (Wenn ich Glück habe, werde ich fast die ganze Reisetruppe in der Serie Hamburger Menschen vorstellen, yuchuuuu)
Nachdem der Regen abgeklungen ist, geht es heimwärts und wir verbringen, wie jeden Abend, ein Essen mit regionalen Köstlichkeiten an einer großen Tafel. Gemeinsam sitzen, sich austauschen, den Tag Revue passieren lassen, zwischendurch ein wenig lesen – ich glaube das werde ich in Hamburg am meisten vermissen. Zum Glück kommen 90% der liebgewonnen Menschen hier aus Hamburg und die Entfernung ist nicht so weit.
Morgen gibt es noch mehr Surfen, einen kleinen Städtetrip ... wohin? Das lest ihr morgen.
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