Christiane Schwinge. Hamburger Menschen #90 - Kathrynsky's

Freitag, Juni 19, 2015

Christiane Schwinge. Hamburger Menschen #90

Christiane lebt schon einige Jahre in Hamburg, hat erst im Bildungsbereich studiert und arbeitet nun auch dort. In ihrer Freizeit legt sie manchmal auf und organisiert Veranstaltungen im Kulturbereich.  In ihrer Wohnung hat sie immer das Poster der Veranstaltung bei sich hängen, die als nächstes ansteht. Und ich glaube, die muss sie oft wechseln. Außerdem schafft sie den Spagat zwischen 'etwas muss gut aussehen' und 'wir müssen ökologisch handeln'. Lest noch mehr über sie:

Wer bist du und woher kommst du?

Ich bin Christiane und komme aus Moers, einer Stadt an der Grenze zwischen Niederrhein und Ruhrgebiet. Moers ist gar nicht mal sooo klein (105.000 Einwohner*innen), aber viel los ist dort trotzdem nicht, deswegen musste ich nach dem Abi dort ganz schnell weg. Nach Zwischenstopps in anderen Städten bin ich dann schließlich in Hamburg gelandet. Und geblieben.

Seit wann bist du in Hamburg?

Ich habe dieses Jahr mein zehnjähriges Hamburg-Jubiläum. Die 10 Jahre kommen mir gleichermaßen wahnsinnig lang und total kurz vor.


Erzähl mal von deinem Beruf?

Ich bin Diplom-Pädagogin mit medienpädagogischem Schwerpunkt und arbeite vor allem freiberuflich. 2007 habe ich mit anderen Leuten zusammen die Initiative Creative Gaming gegründet, die sich für einen kreativen, kompetenten und reflektierten Umgang mit digitalen Spielen stark macht. Unser jährlicher Veranstaltungshöhepunkt ist das PLAY – Festival für kreatives Computerspielen, das in diesem Jahr zum achten Mal stattfindet und bei dem ich zur künstlerischen Leitung gehöre. Vom 15. bis 19. September 2015 kann man bei PLAY15 in Hamburg die kulturelle Spannbreite digitaler Spiele kennenlernen. Unser neuestes Projekt ist die ComputerSpielSchule Hamburg, die wir Anfang des Monats in der Bücherhalle Holstenstraße eröffnet haben. Da ich bereits als Kind so gern in der Bibliothek war, freue ich mich sehr, wieder so viel Zeit dort verbringen zu können.

Außerdem bin ich noch Mitglied beim jaf – Verein für medienpädagogische Praxis Hamburg e. V. Hier werden ebenfalls medienpädagogische Projekte realisiert, allerdings mit unterschiedlichen Medien: Filmprojekte an Schulen, Internetprojekte für Kinder in den Sommerferien oder das Filmfestival abgedreht im Metropolis Kino gehören zu den Aktivitäten des Vereins, den es übrigens schon seit über 60 Jahren gibt.

Und dann arbeite ich noch als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Leuphana Universität Lüneburg im Projekt BBS futur 2.0. Hier baue ich ein Onlinenetzwerk für Berufsschullehrer*innen zum Thema Nachhaltigkeit auf. Manchmal sagen mir Leute, dass das so wahnsinnig viel ist, was ich mache. Man braucht einfach nur ein gutes Zeitmanagement und hin und wieder dann doch mal den Mut, Nein zu sagen.


Was wäre deine Job, würdest du nicht das machen, was du jetzt machst?

Ich habe mal für ein Jahr in der Küche von DIE GESELLSCHAFT gearbeitet. Das war eine wirklich tolle Zeit. Und als Kind wollte ich gerne einen Blumenladen aufmachen. Also vielleicht eine Pizzeria mit Blumenverkauf?

Was machst du, wenn du nicht arbeitest?

Ich mache Yoga, bin manchmal mit meiner Canon A1 unterwegs, höre viel Musik, stöbere auf Flohmärkten nach Schallplatten und hin und wieder lege ich auch mal auf. Außerdem koche ich sehr gerne mit oder für meine Freund*innen und gehe recht häufig ins Kino.

In welchem Stadtteil von Hamburg lebst du?

Seit einem halben Jahr wohne ich wieder in Altona-Nord und bin sehr glücklich darüber. Irgendwie war das von Anfang an mein Lieblingsstadtteil.

Möchtest du nochmal in einem anderen wohnen?

Nö. Ich bin wunschlos glücklich. Also zumindest zurzeit (lacht).

Wo würdest du dein Traumhaus bauen?

In einer Metropole am Meer mit Bergen, Sonne und Palmen.


Ist Hamburg für dich Kulturstadt? Was macht sie dazu?

Hamburg ist ein Ort, an dem sehr viele und tolle kulturelle Dinge passieren, die vonseiten der Stadt allerdings eine viel größere Unterstützung erfahren müssten.

Was würdest du ändern, wenn du Bürgermeister wärst?

Wenn ich Bürgermeisterin wäre, würde ich die Fahrradwege super gut ausbauen, ein bedingungsloses Grundeinkommen einführen (wenn es soweit käme, dass ICH Bürgermeisterin wäre, ließe sich dies auch auf Länderebene umsetzen …) und sehr viel mehr Geld in Bildung und Kultur stecken.

Warum Hamburg und nicht Istanbul, Berlin oder New York?

Die Stadt, in der ich lebe, muss zwar eine gewisse Größe haben, aber zu unübersichtlich sollte sie dann auch wieder nicht sein, so wie Hamburg eben. Wobei ich natürlich nichts gegen einen längeren Aufenthalt in New York spräche, z. B. wenn mich das Institute of Play mal für ein Jahr einladen würde (lacht).

Alster oder Elbe?

Elbe. Mit der Alster bin ich irgendwie (noch?) nicht warm geworden. So viel Trubel und Verkehr. Obwohl: ein Spaziergang auf der gefrorenen Alster ist schon ganz gut. Ich habe immer in der Nähe der Elbe gelebt und was gibt’s schöneres, als den Ausblick und die Geräuschkulisse vom Altonaer Balkon bei Nacht?


Wie viele Stunden am Tag ist dein Smartphone an?

Immer.

Lieblingssong des Moments?


Lieblingssong forever?

Diese Frage ist unbeantwortbar.

Drei Plätze, die man sich in Hamburg unbedingt angeschaut haben sollte:
  • Den Altonaer Balkon, besonders am Abend. 
  • Dadurch, dass ich nach Lüneburg pendle und auch ansonsten viel unterwegs bin, fahre ich mehrmals in der Woche mit dem Zug nach Hamburg rein. Das ist zwar kein Platz, aber dieser Anblick ist einfach toll und nutzt sich zum Glück auch nach so langer Zeit überhaupt nicht ab. 
  • Und der Blick auf die Elbe vom Freibad in Finkenwerder aus ist unschlagbar.

Möchtest du noch jemanden grüßen, hier ist Platz dafür:

Alle Leute, die hinter der Initiative Creative Gaming stecken und natürlich das Team von PLAY15. Es macht so viel Freude mit Euch zusammenzuarbeiten! < 3

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