Conni Köpp. Hamburger Menschen #93 - Kathrynsky's

Freitag, Juli 17, 2015

Conni Köpp. Hamburger Menschen #93

Ich bewundere Menschen mit einem sehr ausgeprägtem Talent, die, die vom Kindergarten an wissen, sie wollen "genau dies" werden ... und die, die sich nicht "entscheiden" und von anderen dafür ab und an nicht richtig eingeordet werden, sind auch sehr hervorragend. Heute gibt es in der Serie "Hamburger Menschen" einen Gast der zweiten Sparte, sie beweist; warum sollte man sich auf eine Sache beschränken? Es gibt vieles, was Spaß machen und wenn es klappt und einem die Dinge leicht fallen, warum denn nicht? Mehr erzählt Conni aber einfach selbst, fangen wir an mit wer bist du?

Conni Köpp. Mami. Malerin. Buchautorin. Einrichterin. Freundin. Lachende. Glaubende. Motivierende und natürlich Liebende. Selten Zweifelnde und noch seltener Zicke.

Woher kommst du?

Die Frage stelle ich mir oft. Mir bekannt: in Harburg in die Welt geschlüpft und nach 17 Jahren über die Elbbrücken nach Hamburg ausgewandert.

 
Seit wann bist du in Hamburg?

Seit meinem 1. Schrei. Ich wurde hier (HH-Harburg) bereits gezeugt.

Erzähl mal von deinem Beruf:

Es gibt sie nur im Plurall: Gründerin der www.wohnkosmetik.de / Buchautorin (Knaur, rororo) / Malerin (Abstrakt). Schreiben – Malen – Einrichten. Der rote Faden ist erkennbar, pure Kreativität. Ich schreibe über meine Arbeit und hänge meinen Kunden meine Kunst an ihre Wände. Drumherum portraitiere ich spannende Menschen und Geschichten.
Gerade habe ich mein 5. Buch beendet und seit Kurzem eine sehr ambitionierte Agentin. Weiter habe ich einen Agenten für meine Kunst gefunden, der mich unter Vertrag genommen hat. Eine Kooperation mit einem bekannten italienischen Likör war ein großer Einstieg! Ich habe wirklich viel Glück – habe aber auch gekämpft wie eine Löwin für meine Ziele (hört mal HIER rein).


Was wäre dein Job, würdest du nicht das machen, was du jetzt machst?

Ich bin sicher, im letzten Leben habe ich dasselbe gemacht – und im nächsten würde ich allen 3 Berufungen schon wieder nachgeben. Ich will bewegen. Als Kind sagte ich mal: „Wenn es die Bücher, die ich suche, nicht gibt, schreibe ich sie einfach selbst!“ 18 Lesungen habe ich hinter mir, Momente, die schwerer wiegen als ein Barren Gold.


Was machst du, wenn du nicht arbeitest?

Ich glaube, als Selbständige „arbeitet“ es immer in dir. Das nächste Buch, das nächste Bild, der letzte Einsatz ... aber ist auch mein Kopf endlich ausgeschaltet, geht’s um meine beiden Töchter. Um meine Freunde. Um Theater, Kino, Oper, Musik. Und gern ums Radeln an frischer Luft - oder vollkommen entspannt in Wellnesstempeln.

In welchem Stadtteil von Hamburg lebst du?

Mittendrin – Rotherbaum. Nahe Bahn, Bahnhof, Wasser, Bäcker und Kiosk.

Möchtest du nochmal in einem anderen wohnen?

Ich liebe mein Quartier, es ist wie eine eigene kleine Stadt in der Stadt. Ich bin sehr treu und schon 10 Jahre hier ... zuvor bewohnte ich 9 Jahre lang den Großneumarkt.

Wo würdest du dein Traumhaus bauen?

Wo es sandig ist. Wo wilde Blumen ums Haus wachsen. Wo ich die Wellen rauschen hören kann. Wo der Himmel voller Sterne ist. Es wäre sicherlich nicht Deutschland.


Was macht Hamburg für dich zur Kulturstadt?

Die Lust auf Bildung wird befriedigt. Theater, Musicals, Konzerte, Opern, Lesungen – wer hier nicht fündig wird, kriegt auch woanders keinen Zugang mehr. Spielte Geld keine Rolle, säße ich jeden Abend vor einer anderen Bühne.

Was würdest du ändern, wenn du Bürgermeister wärst?

„Kinder an die Macht!“ - Ich würde die Menschen aus ihrem Schatten holen, sichtbar und hörbar machen, ihnen mehr Stimme geben. Ich würde die Jugendämter durch Menschen mit viel Herzblut unterstützen, die mehr in und mit den Familien arbeiten. Es darf in dieser Stadt keine toten Kinder mehr geben!

Warum Hamburg und nicht Berlin oder New York?

Berlin ist mir zu unübersichtlich. ... New York gern mal für 2-3 Monate. Mit 21 lebte ich in Boston, ich hätte heute in dem Alter gern New York oder CA gewählt. Aber ich wurde in HH geboren und hatte erst 3 Umzüge seit meinem 17. Lebensjahr.

Alster oder Elbe?

Elbe. Nicht unbedingt mit dem Kopf unter Wasser, aber mit den Füßen auf nassem Sand. Doch ab und zu natürlich abends um die Alster radeln ... die Skyline ist so verzaubernd, wie niemand sie malen könnte.


Wie viele Stunden am Tag ist dein Smartphone an? 

Off ist es nie, aber lautlos ab 22h.

Keine Frage, doch ein wenig Platz für etwas, das du loswerden möchtest:

„Der Mensch kann nicht zu neuen Ufern aufbrechen, wenn er nicht den Mut hat, die alten zu verlassen.“ (André Gide) / „Erfolg wird aus Mut & Herzblut gemacht!“ (CK)

Lieblingssong im Moment?


Lieblingssong forever?


Drei Plätze, die man sich in Hamburg unbedingt angeschaut haben sollte:

Vor der „Seelen“-Mauer am Elbstrand. Die zwei anderen suche ich noch!

Möchtest du noch jemanden grüßen, hier ist Platz dafür:

Ich denke jetzt an alle, die mein Leben schon so lange teilen und begleiten. Danke! Und eine Frage an den  lieben Gott: wenn es dich geben sollte – bist du wirklich lieb, oder nur das, was wir aus dir gemacht?



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