Mein heutiger Gast der Serie "Hamburger Menschen", Joko Weykopf, ist eine der gradlinigsten Personen, die ich bislang kennengelernt habe. Er weiß, was er möchte und setzt sich mit ganzem Herzen dafür ein. Dies bedeutet jedoch wahrlich nicht, dass er deswegen ignorant Neuem gegenüber ist. Bei weitem nicht, dass beweisen allein die zwölfendrölfzigst Projekte, die er macht. Zudem kann man auch wunderbar mit ihm diskutieren, über das Leben philosophieren und scherzen. Ein bißchen von sich selbst und mehr, erzählt er nun, fangen wir an mit, wer bist du?
Ich bin Joko Weykopf, Baujahr ’81, geboren in Anderlecht und aufgewachsen im schönen Oldenburg.
Bild via this is Julia
Seit wann bist du in Hamburg?
Das erste Mal habe ich vor ca. 12 Jahren für ein paar Monate in Hamburg gelebt. Danach Leipzig und Berlin – zurück in Hamburg bin ich seit Weihnachten 2010.
Erzähl mal von deinem Beruf?
Ich leite mit meinem lieben, guten Freund Jannes Vahl die Polycore Werbeagentur und den gemeinnützigen clubkinder Verein. Mit »Unterm Strich« haben wir im September 2015 den ersten Charity-Club direkt auf der Reeperbahn eröffnet. Seit Oktober 2015 betreiben wir mit Raphael Brinkert (Jung von Matt/sports), Moritz Mann (Protofy) und Tim Mälzer (Tim Mälzer) den Help Here e.V. – ein digitales und vor allem soziales Schwarzes Brett.
Auf der einen Seite sind wir Werber, auf der anderen Seite – wenn man das so nennen möchte – Aktivisten. Wir setzen unsere Fähigkeiten ein, um einen Unterschied zu machen. Entweder für unsere Kunden. Oder für sozial benachteiligte Menschen.
Was wäre dein Job, würdest du nicht das machen, was du jetzt machst?
Wir haben ca. 5 Jahre gearbeitet, um an diesen Punkt zu gelangen – ich bin absolut glücklich mit dem, was es ist. Aber um die Frage zu beantworten: Bier brauender Barbecue-Weltmeister vermutlich.
Was machst du, wenn du nicht arbeitest?
Wenn ich mal nicht arbeite, treffe ich Freunde, gucke Serien, koche oder gehe mit meiner Frau und dem (bald doppelten) Nachwuchs raus.
In welchem Stadtteil von Hamburg lebst du?
In Eimsbüttel.
Möchtest du noch mal in einem anderen wohnen?
Mal sehen, was die Zukunft so bringt. Es gibt ja viele schöne Viertel in Hamburg.
Wo würdest du dein Traumhaus bauen?
Ich würde nie im Leben ein Haus bauen. Das ist doch voll der Nerv! Wenn überhaupt, würde ich ein fertiges kaufen. Oberste Prämisse dabei: Man muss aufs Wasser gucken können. Auf die Elbe oder gleich aufs Meer.
Bild via katharina bohm
Ist Hamburg für dich Kulturstadt? Was macht sie dazu?
Ja, aber sicher! Von Oper bis Streetart findet man hier ja alles.
Was würdest du ändern, wenn du Bürgermeister wärst?
Ich würde mich dafür einsetzen, dass das Soziale häufiger den Vorzug gegenüber der Wirtschaft bekäme. Und ich würde – SCHEISSHIPSTER! – das (Renn-)Radfahren in Hamburg weniger lebensgefährlich machen.
Warum Hamburg und nicht Istanbul, Berlin oder New York?
In Berlin war ich schon. Istanbul ist mir zu wuselig und zu warm. New York könnte noch kommen. Hamburg ist jetzt. Was in zehn Jahren ist, wird sich zeigen.
Alster oder Elbe?
Elbe. Bei schlechtem Wetter, wenn es geht.
Wie viele Stunden am Tag ist dein Smartphone an?
Das variiert. Es ist aus, wenn ich schlafe.
Keine Frage, doch ein wenig Platz für etwas, was du loswerden möchtest:
Ich liebe meine Frau. Sehr!
Lieblingssong des Moments?
»Fear« von Boy. Ich steh total auf Valeskas Stimme (Jannes ist schon genervt, weil der Song in Endlosschleife läuft und keine verzerrte Gitarre dabei ist).
Bild via this is Julia
Lieblingssong forever?
Gleich mehrere von Pearl Jam.
Drei Plätze, die man sich in Hamburg unbedingt angeschaut haben sollte:
- Jeder Hamburger – der Fahrradfahren kann – sollte mal an der Alster Richtung Poppenbüttel rauf fahren. Was man da zu sehen bekommt, ist wirklich überraschend.
- Dann: Biertrinkenderweise auf der anderen Seite der Elbe auf die Landungsbrücken gucken.
- Und danach in diesen Club »Unterm Strich«. Rechts neben der Ritze geht’s in den Keller.
Möchtest du noch jemanden grüßen, hier ist Platz dafür:
Peter Maffay (Du weißt, warum). Und: die clubkinder!
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