Es ist dunkel – naja gut, was soll ich machen, es wird früh dunkel und ich möchte noch Bilder von Mantel, Weste und der Bux machen. Also ging es dafür auf die Stadthausbrücke, sie lag auf dem Weg. Und, ist einer meiner liebsten Orte in Hamburg, hier geht es in die Innenstadt, wie auch zum Hafen, alte Gebäude stehen neben neuen Häusern aus Glas, Bars und Restaurantes am Fleet und Buchläden die in ihrer Herrlichkeit nicht zu übertreffen sind. Was heute eher als S-Bahn Station bekannt ist, war einmal als Verbindungsstück zwischen den zwei ältesten Stadtteilen von Hamburg gedacht. Ende des 18. Jahrhunderts wurden die Brücke und die Häuser zwischen Neustadt und Altstadt erbaut und im zweiten Weltkrieg war dort das Gestapo-Hauptquartier. Heute erinnern die Stolpersteine auf dem Gehweg und die Gedenktafel am Eingang der Stadthausbrücke Nummer 8 an diese furchtbare Zeit.
Sind auch in eurer Stadt Stolpersteine? Darauf die Namen und Berufe und ein klitzekleines bißchen von den Menschen zu lesen, finde ich spannend. Eigentlich immer, doch gerade jetzt, dem Zeitgeschehen wegen und auch wegen dem 70jährigen Gedenken an Ausschwitz (der 27.Januar gilt als Gedenktag). So lang/kurz ist es schon her.
Die Journalistin Anja Reschke sagte in ihrem Kommentar der Tagesschau: "Dieser
Teil unserer Geschichte ist in seiner Abartigkeit so einzigartig, dass
er gar nicht vergessen werden kann." (HIER könnt ihr das Video dazu sehen.)
Auch ich bin, wie Anja Reschke, in der dritten Generation danach. Das Thema berührt mich, wenn ich das Video der Tagesschau sehe, die Geschichten meines Opas lese und höre oder auch beim lesen der Worte in Mirnas Buch Winternähe
(nur ein Beispiel, es gibt noch viele andere gute Bücher zu der Thematik) – ich weiß nicht, wie es je weggehen soll. Warum
soll es eigentlich weggehen? Weil es einfacher wäre zu vergessen? Natürlich kann ich nix dafür,
doch mir persönlich hat nie jemand etwas vorgeworfen. Es ist ein Teil von
mir, weil die Geschichte ein Teil von mir ist. Aus ähnlichen Gründen ist es wichtig diese Steine zu sehen und, wenn es denn
sein muß, zu stolpern und auf die Geschichte aufmerksam gemacht zu
werden. Ohne den moralischen Zeigefinger, schaut hin. Gerade jetzt – vergesst nicht was passiert ist, was
Menschen sich auch heute auf der Welt gegenseitig antun und lasst nicht zu, dass wir
uns gegenseitig so sehr hassen.
Schon immer war der Mensch auf ein kooperatives
Verhaltens angewiesen, in einer Gruppe kann man nicht alleine leben. Der Sinn für
Fairness existiert bei Affen und somit ist auch erklärt,
dass der menschliche Gerechtigkeitssinn eine lange evolutionäre
Geschichte hat. Vielleicht sollten wir dahin zurückkehren?
Mantel, Weste & Hose: About you
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