Die Alster ist nicht das einzige Gewässer in Hamburg, welches sich recht gemütlich befahren lässt. Die Luhe, im Süden Hamburgs, ist einer der schönsten Flüsse für Kanuwanderer der Region. Sie entspringt bei Bispingen und mündet kurz hinter Winsen/Luhe bei Stöckte in die Ilmenau. Auf ihrem Weg dorthin schlängelt sie sich naturbelassen und mit so einigen einige Stromschnellen ihren Weg zwischen Kuhweiden und Schilfen entlang. An einem der schönen Sommertage des Septembers haben wir uns schon gegen
09 Uhr aus Hamburg aufgemacht um eben dort in ein Kanu zu steigen.
Nach kurzer Zeit habe ich den Sommer bereits wie Wildbienen den Honig in mir aufgesaugt. An solchen Tagen merke ich, auch wenn ich viel Zeit in der Natur verbringe – es könnten gern noch mehr sein. Wie Ronja Räubertochter habe ich an diesem Tag einen großen Sommerklumpen zusammengetragen, von dem ich zehren werde, wenn ... wenn es nicht mehr Sommer ist. "Es ist ein einziger großer Kuchen aus Sonnenaufgängen und Blauberreisig mit reifen Beeren und Sommersprossen, die du auf den Armen hast, und allabendlichem Mondschein über dem Fluss und Sternenhimmel und Wald in der Mittagshitze. Voll von Sonnenlicht auf den Fichten und kleinen Regenschauern und all sowas. Und voller Eichhörnchen und Füchse und Hasen und Elche und dazu alle Wildpferde, die wir kennen. Und auch noch unser Schwimmen und Reiten im Wald - ja, da hörst du, dass mein großer Kuchen aus allem besteht, was Sommer ist."
Wir haben manchmal sehr gemütlich und dann auch wieder schnell gepaddelt und insgesamt knapp sechs Stunden gebraucht. Es gibt allerdings auch kurze Strecken, bei denen man nur ca. 1,5 Stunden unterwegs ist. Die erste Einstiegsstelle ist bei in der Krone der Heide, bei Wetzen in der Nähe von Amelinghausen – hier wird alljährlich die Heidekönigin gekürt (wer erinnert sich an die Berühmteste?). Die zweite Einstiegsstelle ist in der Krone der Reiterei, mitten in Luhmühlen, hier findet das internationale Military-Turnier und auch das Summer's Tale-Festival statt. Wem die Luhe nichts sagt, der hat vielleicht schon von diesen Ereignissen gehört?
Miniwassefälle runterfahren, Kühen am Wegesrand zuschauen, Pausen für vorab geschmierte Brote einlegen, Bienensummen lauschen, glasklares, kaltes Wasser fühlen, paddeln, schwimmen, mit Freunden beisammensein. Der Sommer könnte ewig so weitergehen.
Die Luhe ist eiskalt, doch wem dies nichts ausmacht, der streift sich die Schuhe ab und kann auch in ihr baden – die Sonne trocknet die Anstrengung der letzten Stunden und den Schweiß schon weg. Wenn ihr googelt findet ihr allerlei Kanuanbieter, wir waren mit Heide Kanu unterwegs, die Boote werden an die gewünschte Einstiegstelle gefahren, alle Wertsachen (Tipp: lasst bloß nix im Auto, diese stehen stundenlang allein auf dem Parkplatz), Wechselklamotten und Essen in der wasserfesten Tonne verstaut und los geht es.
Pulli, Shirt und Hose von Stadium
Schuhe: TOMS x Prabal Gurung
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