Am ersten Tag fuhren wir in weiße Masse, am zweiten Tag scheint die Sonne schon morgens durch die Fenster von Katrinelund. Noch liege ich und spüre nicht jeden Muskel von dem 12km Eislauf gestern. Also los, raus aus den Federn und nach einem reichhaltigen Frühstück geht es wieder auf den See. Diesmal fahren wir direkt vor Ort los - ca. eine halbe Stunde dauert es, sagt Roger, bis wir da sind, wo er mit uns hin möchte. Wir ziehen los.
Der Himmel spiegelt sich im Eis und wir bekommen eine kleine Ahnung davon wie es ist, wenn es frisch gefroren ist und es scheint, als würde man mit seinen Kufen auf Wasser laufen. Über dem See kreisen Seeadler ihre Runden – sie sind unser Ziel. Sie warten auf Reste des Fangs der Fischer, die mit Schneemobilen auf dem See Halt gemacht haben. Nach etwas über einer Stunde (Zeit ist so eine Sache hier), erreichen wir Rogers Freunde. Sie haben es sich hier gemütlich gemacht, mit Fellen und einer Heizung ausgestattet sind sie seit dem Sonnenaufgang auf dem See. Ihre Tüten sind schon jetzt voller Fische und es werden wohl noch mehr ... wir haben ja erst 10:00 Uhr. Auch wir dürfen mit elektrischem Eisbohrer Löcher bohren und sollen angeln – bei uns beist jedoch keiner an, irgendwie find ich das auch gut. Doch ich bewunder ihr Talent, denn wenn sie die Angelschnur durch die 30cm dicke Eisschicht gleiten lassen dauert es keine Minute und es ist ein neuer Fisch am Haken.
Für uns geht es weiter, zwischen glitzernden Eiskristallen und auf knirschenden Eisschichten die sich immer wieder im See hin und her bewegen und schonmal so laut sein können, wie ein richtig dicker Böller an Silvester. Vorsichtig müssen wir die ganze Zeit sein, doch Roger kann das Eis und seine Schichten lesen, als wären es Verkehrsschilder. Er weiß genau, an welchen Stellen wir lieber einen neuen Weg suchen und bringt uns sicher wieder ans Ufer.
Da sitze ich in der schwedischen Winterlandschaft,
an den Bäumen nur karges Moos und atme die Eisluft
– und bin einfach nur glücklich.
Meine Kumpanin, meine Freundin, die wunderbare Kiki. |
Danke an die Katrinelund Gästgiveri & Sjökrog Crew,
die zu dieser Reise eingeladen haben.
Sowie an Primo PR für die Organisation.