Vor einem Jahr habe ich Leyla kennengelernt. Sie hat gefragt, ob wir uns einfach mal zum Essen treffen – einfach so um zu schauen, was man sich gegenseitig so Gutes tun könnte. In diesem Jahr ist viel passiert, mittlerweile hat sie diverse Kurse veröffentlicht, die man bei ihr nehmen kann. Gerade schneidet sie zum Beispiel an einem Video für den nächsten Kurs: Business-School. Hier geht es darum,
wie man sich richtig selbständig macht und sich, durch das Herausheben des
Alleinstellungmerkmales, wirklich gut auf dem Markt positioniert. Ab
Mitte Oktober geht der Kurs auf "Re-Train your brain" online. Doch vorab erzählt sie uns erstmal ein wenig von sich, also los, Leyla, wer bist du und woher kommst du?
Ich bin Leyla Liebrecht: Frau, Mutter, Freundin Tochter und Schwester. Ich bin gebürtige Iranerin und habe meine ersten 12 Lebensjahre in Tehran verbracht.
Seit wann bist du in Hamburg?
Seit nunmehr 30 Jahren und ich kann mir keine schönere Stadt vorstellen. Sogar das Hamburger Grau kann mich nicht lange auf Distanz halten. Sind die ersten Sonnenstrahlen da, sind Hamburg und ich wieder schwer verliebt.
Erzähl mal von deinem Beruf.
Ich habe Jura studiert und zwischen dem ersten und zweiten Examen eine Menge ausprobiert: Html- Programmierung, Mädchen für Alles in einer Werbeagentur und Dateneingabe in bei einer Versicherungsmassenfabrik. Nach dem 2. Staatsexamen begann ich bei einer Bank zu arbeiten und das war genau der richtige Job, um meinen Ausstieg aus Rechtswissenschaften zu planen.
Ich fragte mich, was ich gut kann, was mir einfach fällt und was mich glücklich macht. Da war recht schnell klar, dass ich einen Laden machen wollte. Aber ich wusste, ich wollte nicht einen Laden, sondern ein Unternehmen. Daher unterschrieb ich den zweiten Mietvertrag bevor die erste Boutique überhaupt eröffnet war. Nach 5 Fashionshops und 2 Töchtern, kam der Wunsch nach Veränderung. Ich gründete die Brow Bar Chou Chou Berlin und produzierte meine eigene kleine Kosmetiklinie.
Ich fragte mich, was ich gut kann, was mir einfach fällt und was mich glücklich macht. Da war recht schnell klar, dass ich einen Laden machen wollte. Aber ich wusste, ich wollte nicht einen Laden, sondern ein Unternehmen. Daher unterschrieb ich den zweiten Mietvertrag bevor die erste Boutique überhaupt eröffnet war. Nach 5 Fashionshops und 2 Töchtern, kam der Wunsch nach Veränderung. Ich gründete die Brow Bar Chou Chou Berlin und produzierte meine eigene kleine Kosmetiklinie.
Nach 2 Jahren konnte ich diese Marke fröhlich verkaufen und entschied ganz und gar aus dem stationärem Handel raus zu gehen. In all diesen Jahren begleitete ich meine Mitarbeiterinnen, Freundinnen und Freundesfreundinnen auf ihrem beruflichen Weg. Und genau diesen Weg gehe ich nun aus vollem Herzen weiter. Ich motiviere Menschen und stehe ihnen lebensbejahend zur Seite, wenn es um lebensverändernde Entscheidungen oder kriesenreiche Phasen geht. Zu sehen, dass Frauen über sich hinaus wachsen und ihre innere Stärke entdecken, macht mich zufrieden.
Was wäre dein Job, würdest du nicht das machen, was du jetzt machst?
Dann würde ich gern Kundalini-Yoga unterrichten. Die enge Verbindung zwischen Anspannung und Entspannung, außen und innen, Körper und Geist gefällt mir wahnsinnig gut. Da mir Kundalini Yoga so große Freude gemacht hat, begann ich übrigens mit der Ausbildung, um einfach die Lehre kennenzulernen. Und tatsächlich unterrichte ich auch schon.
Was machst du, wenn du nicht arbeitest?
Ich liebe es zu tanzen. Dazu brauche ich nicht Gesellschaft und auch nicht die Nacht: Ich kann einfach 60 Minuten für mich Zuhause tanzen und bin danach sehr glücklich. Ich lese gern, viel und unterschiedliches. Außerdem liebe ich es mir auf YouTube Hair-Tutorials anzuschauen und ausprobieren. Aber am allermeisten lese ich mit meinen Töchtern schöne Kinderbücher und erfreu mich mindestens genauso sehr an „die Kinder von Bullerbü“, „Die Krachmacherstrasse“ und „Pipi Langstrumpf“.
In welchem Stadtteil von Hamburg lebst du?
Ich wohne in Eppendorf. Einerseits liebe ich es mitten im Geschehen zu sein und genieße all die kleinen Cafés, die schönen Altbauhäuser und die verführerischen Schuhläden. All das ist genau meins. Andererseits gibt es einen ganz eigenen Eppendorfer-Chic, das mir zu uniform ist. Obwohl ich nun so lange hier lebe, entgeht er meinem Auge nicht. Ich hab mich also immer noch nicht dran gewöhnt.
Möchtest du nochmal in einem Anderen wohnen?
Ich bin ganz fasziniert von Ottensen und seinem rund-um-die-Uhr belebten Straßen. Ich mag die bunte Mischung und das Selbstverständnis der Leute: Beim nächsten Mal Umziehen gerne dorthin.
Wo würdest du dein Traumhaus bauen?
Mein Traumhaus wäre sicherlich in Malaga. Ich liebe den weichen Akzent in Andalucia; Das Licht und das Essen. Die Stadt hat die schöne Größe, um Kulturangebote zu haben, aber zu uninteressant für den Massentourismus zu sein. Ich sehe geradezu das strandnahe Haus mit seiner schön in gelb, rosa und orange gekachelten Terrasse. Ja, da wäre mein Traumhaus richtig platziert.
Was macht Hamburg für dich zur Kulturstadt?
Hamburg bietet nicht nur Kultur. Hamburg lebt Kultur. Hier sprühen die verschiedenen Kulturen der hamburger Bevölkerung in vollem Glanz. Ich finde zu allen wunderbaren Kulturen dieser Welt fantastische Veranstaltungen.
Was würdest du ändern, wenn du Bürgermeister wärst?
Ich würde sofort die Fahrradwege vergrößern. Jeden Hamburger für 12 Monate zur Patenschaft für einen Neuhamburger verpflichten. In allen Schulen Yoga und Meditation unterrichten und wieder die 13 Jahre bis zum Abitur einführen. Und die Straßenbahn hätte ich auch gern wieder: Sie ist nicht nur romantisch, sondern auch umweltfreundlich.
Warum Hamburg und nicht Berlin oder New York?
New York kenne ich noch nicht, bin aber an einem Kennenlernen sehr interessiert.
Die Berliner Schnauze ist mir zu rotzig und Berlin verändert sich so mega schnell. Kaum ist man mal 2 Monate nicht in einer Straße gewesen, sind schon alle Häuser restauriert und ein riesen Mall aus dem Boden gestampft.
Daher sehr gern, Du schönes Hamburg: Du hast die genau richtige Offenheit, Dein Multikulti tut mir gut und ich mag Deine Menschen sehr gern!
Die Berliner Schnauze ist mir zu rotzig und Berlin verändert sich so mega schnell. Kaum ist man mal 2 Monate nicht in einer Straße gewesen, sind schon alle Häuser restauriert und ein riesen Mall aus dem Boden gestampft.
Daher sehr gern, Du schönes Hamburg: Du hast die genau richtige Offenheit, Dein Multikulti tut mir gut und ich mag Deine Menschen sehr gern!
Alster oder Elbe?
Alster! Von meiner Wohnung in weniger als in 10 Minuten zu erreichen und sie bietet mir immer einen kleinen Platz zum Picknicken.
Wieviel Stunden am Tag ist dein Smartphone an?
Mein Smartphone schalte ich an, wenn meine Kinder aus dem Haus sind. Das bedeutet ab 8:00 Uhr ist es an – bis ich schlafe. Das ist gerade für mich ein Luxus. Denn vorher machte ich das Handy direkt nach dem Aufstehen an und wurde gestresst von Krankmeldungen, E-Mails oder Nachrichten, die eigentlich noch weniger als zweitrangig waren.
Nun lasse ich bewußt das Handy aus, solange wir im Fertig-mach-, und Frühstückstrubel sind und erfreu mich an die Ruhe.
Keine Frage, doch ein wenig Platz für deine Antwort oder was du loswerden möchtest:
Der feste Glaube dran, dass ich mein Leben gestalten kann, ist mein Motor. Viel zu häufig wird einem glaubhaft gemacht, man habe sich an Spielregel anderer zu halten. Davon halte ich nichts. Lieber erfinde ich selbst das Spiel. Gern hätte ich außerdem meinem 20jährigem ICH gesagt, dass alles gut wird und sie sich nicht so viel Sorgen zu machen braucht.
Lieblingssong des Moment?
So einfach und so schön: Nina Simone - Ain't Got No I've Got Life
Ich habe neulich eine Live-Version von ihr gehört und das hat mich gepackt.
Ich habe neulich eine Live-Version von ihr gehört und das hat mich gepackt.
Lieblingssong forever?
Ich habe erst die Realschule gemacht und dann bin ich aufs Gymnasium. In der 11. Klasse müsste ich also den gesamten Französisch-Unterricht von der 7. bis zur 10. Klasse nachholen. Es war nicht gerade ein Spaziergang im Sommerregen. Aber etwas Gutes hatte es: Ich lernte das wichtigste Kulturgut aus Frankreich kennen: Den Chanson. Direkt nach dem Abitur vergrub ich alles, was ich gelernt hatte, irgendwo ganz hinten unten in meinem Gehirn; aber die Liebe zur Chansons blieb.
Daher sind meine absoluten Liebingssongs:
Daher sind meine absoluten Liebingssongs:
Jacques Brel - Ne me quitte pas
Francoise Hardy - J'Aurais Voulu
Und noch ganz viele andere wunderschöne kitschige Chanson-Lieder.
Francoise Hardy - J'Aurais Voulu
Und noch ganz viele andere wunderschöne kitschige Chanson-Lieder.
Drei Plätze, die man sich in Hamburg unbedingt angeschaut haben sollte:
- Den Brunnen im Innenhof vom Rathaus: das ist der italienischste Platz in Hamburg.
- Mittagslunch im Cafe-Paris: ich liebe diesen gezettelten Trubel. Etwas ruhiger, aber schön gediegen, kann man auch im ersten Stock von Café Paris speisen.
- Övelgönne, weil es einen perfekten Nachmittag in einem schönen Abend verwandeln kann.
- Mittagslunch im Cafe-Paris: ich liebe diesen gezettelten Trubel. Etwas ruhiger, aber schön gediegen, kann man auch im ersten Stock von Café Paris speisen.
- Övelgönne, weil es einen perfekten Nachmittag in einem schönen Abend verwandeln kann.
Möchtest du noch jemanden grüßen, hier ist Platz dafür:
Ich möchte meine Töchter grüßen. Sie sind meine größten Lehrer und Kritiker zugleich. Das Leben mit Ihnen ist sicherlich nicht ruhig, aber dafür bunt, lustig und sehr herausfordernd.
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