Wir brauchen die Freiheit vom Alltag und den Abstand von der Hektik. Einen Perspektivwechsel, der uns Neues entdecken und Bekanntes anders sehen lässt. Arbeit und Pause müssen in einem guten Verhältnis zueinander stehen. In diesem Jahr hatten wir eine Reise Kroatien geplant. Wollten zum ersten mal im 'Land der 1000 Inseln' in kristallklarem Wasser baden, ein paar der über 200 Sonnentagen und tausende Kilometer lange Strände und Naturparadiesen nutzen, um auszuruhen und Neues zu entdecken.
Auf diese wunderbaren, extra dünnen Luftmatratze ist übrigens Platz für DREI! Bekommen könnt ihr sie HIER (ich bin auf Instagram so oft danach gefragt worden). |
Doch es kam alles anders und beinahe wäre es ganz schiefgegangen mit dem Urlaub 2020. Die Entdeckung von Corona, der Lockdown im März und wir mussten das Leben neu ordnen. Es gab viele Fragen und Sorgen, wie es mit dem Beruf und Einkommen weitergeht. Was aus meiner Gesundheit und der meiner Lieben wird. Ich mache mir tendenziell eher zu viel als zu wenig Gedanken und da ich im März und April auch unterstützend im Hamburger Senat mitgearbeitet habe und ich viele andere sorgenvolle Gedanken mitbekommen habe, wurde es für mich selbst ein Gedankenkarussell.
Deswegen haben wir schon zu Beginn der Pandemie beschlossen, aus dem Sommerurlaub wie wir ihn geplant hatten, wird nichts. Zu unser Sicherheit und zu der Sicherheit anderer Menschen. Doch einfach nur zu Hause bleiben? Ganz zu Hause bleiben oder an einen anderen Ort in Deutschland fahren? Der Blick ins Internet deprimierte, denn zu annehmbaren Preisen war nichts mehr zu haben. Wir waren wohl nicht die einzigen mit dieser Idee ...
Abgesehen davon, dass sehr viele Menschen Urlaub in Deutschland und dem eigenen Umland geplant hatten, wurden Inseln und Urlaubsorte abgeriegelt und es war überhaupt nicht klar war, wohin es überhaupt gehen kann. Auch Hamburg war viel leerer, es gab keine Touristen, auch keine Menschen aus dem Umland und nur sehr wenige aus anderen Stadtteilen kamen in die Neustadt, das Portugiesenviertel und an die Landungsbrücken, es war fast dörflich. Klar, ein wenig gespenstisch im Vergleich zu sonst, doch ich fand es faszinierend. Und schön, wenn sich zum Mittag alle Nachbarn auf der Strasse getroffen haben und gemeinsam sangen, niemand Angst vor Rasern haben musste und des Nachts grölenden Menschen die ihren Müll einfach liegen lassen. Die meisten kamen erstmal zur Ruhe und besannen sich, kamen zu sich selbst.
Mit gut 250 Stunden (lange Jahre waren es nur 201 Stunden) war Hamburg im August eine der an Sonnenschein reichsten Regionen Deutschlands. Im Schnitt waren es 20,6 Grad Celsius (langjähriges Mittel waren 16,8 Grad). Das ist traurig, denn zeigt uns noch deutlicher, der Erde ist es deutlich zu warm! Sie braucht eine Pause von unserem Tempo.
Doch haben wir aus all dem gelernt? Könnte in allen Erfahrungen dieser Zeit auch eine Chance liegen und werden wir sie nutzen? Ein Perspektivenwechsel, ein neuer Blick auf das, was wirklich wichtig ist? Wir und auch die Natur brauchen Pausen. Wir fordern und überfordern sie und zerstören immer mehr Lebensraum, den wir selber brauchen und den wir lieben.
Es ist ja nicht so, als hätte ich kein Paar Birkenstocks, doch diese hier mit Fell, darauf geht es sich wie auf Wolken! In der Ruhe bekommen wir den nötigen Abstand zum Machen und Gestalten, atmen Freiheit und können mit Abstand betrachten, genießen, ausruhen und uns erfreuen. Diese Feier des Lebens können wir meist erst in der Ruhe anerkennen. Es sind die Gegensätze von Urlaub und Arbeit, die die meisten von uns zufrieden machen. Ich habe gerade erst gehört, das Wort Urlaub kommt von erlauben. Wir erlauben uns selbst eine Zeit, in der wir runterfahren. "Ich bin dann mal weg!" - Doch für wen sind wir weg? Weg sind wir nur für die anderen. Wir können in dem Moment des Wegseins endlich zu uns selbst kommen. |
Vor einigen Jahren hat es mich einige Tränen, Sorgen und viele Gespräche gekostet bis ich zu der Erkenntnis gekommen bin, ich bin nicht das, was ich tue. Ich liebe meine Arbeit, doch ich bin nicht nur Arbeit, Beruf, Aufgaben und Forderungen an mich und andere. Dass es leichter ist als wir vielleicht gedacht haben, hat uns der Lockdown vor Augen geführt. Also nutzen wir diese Erkenntnis der Krise als Chance. Lasst uns einen neuen Blick auf unser Leben und das bekommen, worauf es wirklich ankommt. Wir alle müssen ab und zu neuen Atem schöpfen und uns erquicken.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Danke für Deinen Kommentar! :o)